Weitere OPEC-Verzögerung treibt Ölpreise – Iran droht mit Angriff – US-Wahl im Fokus

Nachdem die Ölpreise in der letzten Woche deutlich unter Druck geraten waren, starten sie aktuell mit Gewinnen in die neue Handelswoche.  So verteuert sich der Preis für die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) und Öl der Atlantiksorte Brent im frühen Handel um mehr als einen Dollar pro Barrel (159 Liter).

Öl-Kartell verschiebt Förderanpassung um weiteren Monat
Der aktuell Anstieg der Rohölpreise ist auf die Verzögerung einer geplanten Produktionssteigerung durch die OPEC zurückzuführen. Am Sonntag hatten sich die Mitglieder des Kartells darauf geeinigt, ihre Produktionskürzung von 2,2 Millionen Barrel pro Tag um einen Monat bis Ende Dezember 2024 zu verlängern.

Als Grund wurde die schwache Nachfrage und das steigende Angebot außerhalb der Gruppe genannt. Darüber hinaus bekräftigten die Mitgliedsländer ihre Verpflichtung, „die vollständige Konformität“ mit den Produktionszielen zu erreichen und jegliche Überproduktion bis September 2025 auszugleichen.

USA warnen Iran vor weiterem Angriff
Unter Berufung auf iranische und arabische Informanten, berichteten US-Medien am Wochenende von einem geplanten Angriff des Iran auf Israel. Demnach sollen dieses Mal Raketen mit größeren Sprengköpfen eingesetzt werden, als es noch beim vorherigen Angriff am 1. Oktober der Fall war.

Die US-Regierung hat den Iran vor einem weiteren Angriff auf Israel gewarnt, da sie die israelischen Streitkräfte dieses Mal wohl nicht erneut dazu bewegen könnten, sich auf einen begrenzten und präzisen Gegenschlag zu beschränken.

US-Wahl auch im Fokus der Ölmärkte
An den Rohstoffmärkten beobachtet man unterdessen die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen am Dienstag genau, da Umfragen zufolge in sieben umkämpften Bundesstaaten ein enges Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und dem republikanischen Kandidaten Donald Trump zu erwarten ist.

Während Trump geschworen hat, wieder verstärkt auf fossile Energieträger zu setzen und die USA aus ihren globalen Klimaverpflichtungen herauszuziehen, will Harris den Klimaschutz vorantreiben.

US-Notenbank wird Zinsen weiter senken
Neben der Wahl konzentrieren sich die Händler auch auf die bevorstehende geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), bei der in dieser Woche eine moderate Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet wird.

Die Aussicht auf eine Zinssenkung wird als positive Entwicklung für den Ölmarkt angesehen, da niedrigere Zinssätze in der Regel Ausgaben und Investitionen fördern, was wiederum die Nachfrage nach Energie ankurbelt. Außerdem macht ein schwächerer US-Dollar, der häufig eine Folge von Zinssenkungen ist, Öl für Inhaber anderer Währungen billiger, was die Preise weiter stützt.

Stützende Konjunkturmaßnahmen in China erwartet
Ab heute tagt bis zum Donnerstag in China der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses. Es wird erwartet, dass er zusätzliche Konjunkturmaßnahmen zur Stützung der sich abschwächenden Wirtschaft billigt. Alle zusätzlichen Maßnahmen könnten sich positiv auf die Ölpreise auswirken, da China der weltweit mit Abstand größte Öl-Importeur ist.

Preisentwicklung beim Heizöl feiertagsbedingt unterschiedlich
Aufgrund der aktuellen Entwicklung von Euro/Dollar und Gasoil, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, wird der rein rechnerische Inlandspreis für Heizöl zum aktuellen Zeitpunkt in den Regionen, in denen am Freitag ein Feiertag war, bei ca. +0,95 bis +1,55 Euro je 100 Liter zu Donnerstagvormittag erwartet.

Der rechnerische Inlandspreis für Heizöl in den Regionen ohne Feiertag wird zum aktuellen Zeitpunkt bei  0,70 bis -1,00 Euro je 100 Liter zu Freitagvormittag erwartet.

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