Starker Dollar lastet auf Ölmärkten – 2025 Überangebot an Rohöl – Heizöl günstiger

Bei den Rohölpreisen geht es  heute im frühen Handel weiter abwärts, nachdem sie bereits am Vortag schwächer notiert hatten. Am Donnerstag gaben die Preise für Brent-Rohöl um rund 0,7 % auf knapp unterhalb 73 Dollar pro Barrel (159 Liter) nachgegeben, während die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) sogar einen Rückgang um 1,0 % auf  69,91 Dollar verzeichnet hatte.

Damit setzen die Ölpreise ihre seit Wochenbeginn laufende Verlustserie weiter fort und sind damit auf dem besten Weg, die Handelswoche mit einem Minus abzuschließen.

Sorge vor schwächelnder Weltwirtschaft
Die zuvor schon zur Schwäche tendierenden Ölpreise dürften weiter unter Druck bleiben, nachdem die Zentralbanker in den USA Vorsicht hinsichtlich einer weiteren Lockerung der Geldpolitik signalisiert hatten.

Dies schürt an den Rohstoffmärkten die Sorge, dass eine schwächere Wirtschaftstätigkeit die Ölnachfrage im nächsten Jahr dämpfen könnte. Denn höhere Zinsen würden über einen längeren Zeitraum tendenziell die Kosten für Bargeld erhöhen und die Kaufkraft der Verbraucher einschränken.

Starker Dollar wird zur Belastung
Die Tatsache, dass die US-Notenbank die Anzahl der vier Zinssenkungen, die sie für 2025 in Aussicht gestellt hatte, auf nurmehr zwei Zinsschritte zurückgenommen hatte, ließ den Dollar zuletzt auf ein Zwei-Jahres-Hoch ansteigen. Für die Rohölmärkte ist diese Entwicklung negativ, da ein höherer US-Dollar Rohöl für Käufer, die andere Währungen verwenden, verteuert, was wiederum die Ölnachfrage dämpft.

Weitere Belastungsfaktoren für Rohöl sind schwache Raffineriemargen, freie Kapazitäten der OPEC+, Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums in mehreren großen Volkswirtschaften, wie beispielsweise in China und die berechtigten Sorgen im Zusammenhang mit den Zollplänen des designierten US-Präsidenten Donald Trump.

J.P. Morgan sieht für 2025 Überangebot an Rohöl 
Zudem prognostizierten gestern Analysten der US-Investmentbank J.P. Morgan, dass im kommenden Jahr das Ölangebot die Nachfrage um 1,2 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag übersteigen wird.

Der Ölmarkt werde voraussichtlich im nächsten Jahr mit einem Überschuss konfrontiert sein, da die nachlassende Wirtschaftstätigkeit und die schwächelnde chinesische Wirtschaft das Wachstum der Rohölnachfrage weiter dämpfen werden, so die Rohstoffexperten.

Immerhin fügten die Analysten in ihrer Kundenmitteilung hinzu, dass Trump wahrscheinlich keine Politik priorisieren wird, die die Energiepreise in die Höhe treiben werde.

Heizölpreise etwas günstiger
Da heute im frühen Handel aufgrund der geschilderten Entwicklung an den Ölmärkten leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,25 Euro bis -0,55 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Donnerstag.

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