OPEC flutet Märkte mit Öl – Analysten senken Preisziele – Heizöl leicht teurer

Die Ölpreise legen heute im frühen Handel um rund einen Dollar je Barrel (159 Liter) zu und machen damit bislang die gestern verbuchten Verluste nahezu wieder wett. Brent-Rohöl kostet aktuell rund 61 Dollar pro Barrel, während für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) 58 Dollar pro Barrel gezahlt werden.

Zum Wochenauftakt waren die beiden weltweit wichtigsten Referenzsorten WTI und Brent auf dem jeweils niedrigsten Stand seit Februar 2021 aus dem Handel gegangen.

OPEC überrascht mit Ausweitung der Fördermenge
Zuvor hatten acht OPEC+-Länder am Samstag nach einer überraschend vorgezogenen Sitzung angekündigt, die Ölproduktion im Juni um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – das entspricht drei der zuvor beabsichtigten monatlichen Steigerungen.

Nachdem die Preise für Brent und WTI in diesem Jahr bisher schon um rund 20 % nachgegeben haben, sorgt man sich an den Ölmärkten angesichts der vom Öl-Kartell beschlossenen höheren Fördermenge vor einem weiter steigenden Überangebot auf den Ölmärkten. Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem die globalen Handelsspannungen das weltweite Wirtschaftswachstum und die Energienachfrage eh schon dämpfen.

Pikanterweise fiel die Entscheidung am Samstag nur wenige Tage vor dem geplanten Besuch von US-Präsident Trump in Saudi-Arabien. Anfang des Jahres hatte Trump die OPEC+ wiederholt aufgefordert, die weltweiten Ölpreise zu senken.

Analysten sehen weiter steigenden Ölüberschuss
Immerhin bekräftigten die acht am Samstag involvierten OPEC+-Mitglieder, dass schrittweise Erhöhungen je nach Marktlage ausgesetzt oder rückgängig gemacht werden könnten. Zudem kündigten sie an, sich am 1. Juni erneut zu treffen, um die Fördermengen für Juli zu besprechen.

Einige Marktanalysten gehen nun davon aus, dass das Öl-Kartell die Fördererhöhungen im dritten Quartal in ähnlichem Umfang fortsetzen wird, was den prognostizierten Überschuss möglicherweise noch vergrößern könnte.

OPEC will US-Schieferölindustrie treffen
Im Vorgehen der OPEC sehen nicht wenige Marktteilnehmer einen grundsätzlichen Politikwechsel, der den inneren Zusammenhalt des Kartells stärken und die US-Schieferölförderung schwächen soll.

Dafür ist besonders der OPEC-Anführer Saudi-Arabien bereit, über einen längeren Zeitraum niedrigere Ölpreise hinzunehmen. Saudi-Arabien hatte bereits vor rund zehn Jahren durch Öl-Dumping versucht, den Schiefer-Boom in den USA zu stoppen.

Laut einer Umfrage der Federal Reserve Bank of Dallas benötigt die Schieferölindustrie in den Vereinigten Staaten einen Durchschnittspreis von 65 Dollar pro Barrel, um eine neue Bohrung rentabel zu machen.

Angesichts einer prognostizierten weiter zurückgehenden Preisentwicklung der US-Referenzölsorte WTI, dürfe ein Wachstum der US-Rohölversorgung in den Jahren 2025 und 2026 wenig wahrscheinlich sein.

Goldman Sachs senkt Ölpreisprognose weiter ab
Denn aufgrund der jüngsten Entwicklung haben viele Finanzinstitute, darunter auch die renommierten Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs, ihre Ölpreisprognose für den Rest des Jahres nach unten genommen.

Bei Goldman geht man nun davon aus, dass Brent-Rohöl und WTI bei 60 bzw. 56 US-Dollar pro Barrel liegen werden, nach zuvor 63 bzw. 59 US-Dollar. Für das nächste Jahr werden die beiden Referenzwerte bei 56 bzw. 52 US-Dollar pro Barrel gesehen.

Inlandspreise
Angesichts der festeren Tendenz an den Ölmärkten im frühen Handel, legen hier zu Lande auch die Heizölpreise etwas zu. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit leichten Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt werden die Inlandspreise bei +0,40 bis +0,70 Euro pro 100 Liter höher gesehen als noch zum Wochenauftakt.

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