Nigeria – Das neue Sorgenkind der OPEC

Die Ölpreise sind am Montag im asiatischen Handel mit nachgebenden Notierungen in die neue Woche gestartet. Die Verschnaufpause auf Käuferseite kommt nicht unerwartet, hatten die Notierungen in der letzten Woche doch neue Mehrmonatshoch erklommen.

Anleger vor Wirtschaftsdaten in Wartestellung
Die Anleger werden angesichts neuer Wirtschaftsdaten der Top-Verbraucher aus den USA und China und der drei großen monatlichen Ölmarktberichte in dieser Woche wohl vorsichtig vorgehen. Den Anfang macht am Dienstag die EIA, am Donnerstag folgen dann der IEA-Report sowie der Monatsreport der OPEC.

Förderkürzungen stützen Preise
Die aktuell angekündigten Pläne der USA, 6 Mio. Barrel Öl für ihre Strategische Reserve zu kaufen, dürften die Preise unterstützen. Auch die beschlossenen Rohöllieferungskürzungen aus Saudi-Arabien und Russland sollten helfen, die bislang zum Wochenauftakt zu beobachtenden Verluste zu begrenzen. Konterkariert werden die Kürzungsmaßnahmen durch Länder, wie Iran und Venezuela, die ihre Förderkapazitäten derzeit deutlich ausbauen. Und mit Nigeria plant nun ein weiteres Land, das sogar Mitglied der OPEC ist, signifikant mehr Öl zu fördern.

Größter OPEC-Produzent Afrikas hat Nachholbedarf
Wie am Rand des letzte Woche in Wien stattgefundenen OPEC-Treffens bekannt wurde, will mit Nigeria der größte OPEC-Produzent in Afrika seine Produktion deutlich steigern. Bislang war Nigeria, was die Förderquoten anbelangt, für die OPEC immer ein „bequemes“ Mitgliedsland. Die avisierten Mengen werden seit Jahren kaum einmal erreicht. Vandalismus an den Pipeline- und Förderanlagen, Diebstahl und fehlende Investitionen sind nur die größten, aber nicht die einzigen Probleme des bevölkerungsreichsten Landes auf dem afrikanischen Kontinent.

Nigeria könnten Ölproduktion nahezu verdoppeln
Damit soll nun Schluss sein. Bis November 2023 will man die Förderung von derzeit 1,38 Mio. auf bis zu 1,7 Mio. Barrel pro Tag steigern. Sollte die OPEC den Forderungen auf einer der nächsten Sitzungen zustimmen, wäre das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht. Derzeit verfügt Nigeria eigenen Angaben zufolge über die technisch zulässige Kapazität, um etwa 2,5 Mio. Barrel Öl pro Tag zu fördern.

Inlandspreise 
Die Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet sehen sich zum Wochenauftakt mit kaum veränderten Preisen konfrontiert. So kosten 100 Liter Heizöl heute im Durchschnitt etwa -0,15 bis +0,15 Euro gegenüber dem Wochenschluss am vergangenen Freitag.

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