Israel verschont Irans Öl- und Atomanlagen – Ölpreise deutlich unter Druck – Heizöl günstiger

Ölpreise fallen auf Vier-Wochen-Tief
Die Ölpreisen sind mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Im frühen Montagshandel verbuchen die beiden Referenzsorten Brent und WTI-Öl Abschläge von über drei Dollar pro Barrel (159 Liter), was jeweils rund 4,5 % entspricht.

Damit notieren die Preise für Brent und WTI auf dem niedrigsten Stand seit dem 1. Oktober, nachdem sie in der Vorwoche noch um rund 4 % zugelegt hatten.

Nur begrenzter Militärschlag Israels
Die Abschläge basieren vor allem auf dem Rückgang der geopolitischen Spannungen. Die gezielten Luftangriffen Israels auf den Iran am frühen Samstagmorgen hatte erster Linie Raketen- und Luftverteidigungsanlagen und nicht der Öl- und Atomindustrie des Mullah-Regimes gegolten.

Der Iran hatte nach den drei Angriffswellen von geringen Schäden gesprochen, wobei der oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei erklärte, dass der Angriff „weder heruntergespielt noch übertrieben werden sollte“. Israels Militär betonte in diesem Zusammenhang beim jüngsten Angriff auf Ziele nur einen Teil seiner Kapazitäten genutzt haben.

Ölmarkt baut Risikoprämie ab
Der Ölmarkt zumindest scheint den israelischen Angriff und die Reaktion des Iran als Zeichen einer Deeskalation der zuvor verschärften Spannungen zu interpretieren. Die sogenannte „geopolitische Risikoprämie“, die sich in Erwartung eines Vergeltungsschlags Israels in den Ölpreisen aufgebaut hatte, wird heute bislang wieder zurückgenommen.

Ägypten schlägt Waffenruhe vor
Analysten der Commonwealth Bank of Australia gehen davon aus, dass sich die Aufmerksamkeit des Ölmarktes auf die Waffenstillstandsgespräche zwischen Israel und der vom Iran unterstützten militanten Gruppe Hamas richten wird, die am Wochenende wieder aufgenommen wurden.

Dabei hatte Ägypten eine zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vorgeschlagen. In dieser Zeit sollten vier israelische Geiseln gegen einige palästinensische Gefangene ausgetauscht werden, sagte Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Anschließend sollten innerhalb von zehn Tagen Gespräche über die Umsetzung eines permanenten Waffenstillstandes geführt werden.

Skepsis gegenüber langfristiger Lösung bleibt
Trotz dieser Abkündigung und obwohl Israel den Iran weniger aggressiv als zuvor erwartet angegriffen hat, bestehen an den Ölmärkten weiterhin Zweifel, dass Israel und die Stellvertreter des Iran (d. h. Hamas und Hisbollah) auf dem Weg zu einem dauerhaften Waffenstillstand sind.

Heizölpreise geben moderat nach
Die aktuelle Entwicklung an den Ölbörsen spiegelt sich heute im frühen Handel auch in abgeschwächtem Umfang bei den Heizölpreisen wider. Angesichts der Tatsache, dass aktuell für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, erhebliche Preisabschläge zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal -0,50 Euro bis -0,90 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zum Wochenschluss.

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