EU-Gasspeicher zu 90 % gefüllt – Heizölpreise ziehen moderat an

Die Europäische Kommission hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass man das Ziel, die Gasspeicher zu 90 % zu füllen, gut zwei Monate vor dem Stichtag 1. November erreicht hat. Dieses Ergebnis entspricht dem des letzten Jahres, als die EU-Länder das Ziel von 90 % am 18. August erreichten.

Um die Vorbereitung der EU auf die Heizperiode im Winter zu optimieren, wurde in der Gasspeicherverordnung vom Juni 2022 das verbindliche EU-Ziel festgelegt, dass die Speicheranlagen bis zum 1. November jeden Jahres zu 90 % gefüllt sein müssen.

Füllstand deutscher Gasspeicher bei knapp 94 %
Gasspeicher sind für die Energieversorgungssicherheit in Europa von zentraler Bedeutung, da sie im Winter bis zu einem Drittel des Gasbedarfs in der EU decken können. Die zur Wochenmitte veröffentlichten Daten zeigen, dass die Gasspeicher am 19. August 1.025 TWh oder 90,02 % der Speicherkapazität (das entspricht knapp 92 Mrd. Kubikmetern Erdgas) erreicht haben. Aktuell liegt der gemeldete Füllstand der Gasspeicher in Deutschland bei 93,81 % (Stand: 23.8.2024).

EU wird Ukraine weiter bei Energieversorgung unterstützen
Der EU-Kommissar für Energie, Kadri Simson, betonte im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen, dass die Kommission die Situation weiter beobachten werde, damit die Gasspeicher in den kommenden Monaten ausreichend gefüllt bleiben.

Er wies bei dieser Gelegenheit auch auf die weitaus schwierigere Situation in der Ukraine hin, wo der Energiesektor unter heftigen und ständigen Angriffen Russlands stehe. Europa müsse der Ukraine weiterhin zur Seite stehen und die notwendige Unterstützung für ihr Energiesystem bereitstellen, damit auch die ukrainische Bevölkerung sicher durch den bevorstehenden harten Winter kommen könne, so Simson.

Ukraine befürchtet schwersten Winter ihrer Geschichte
Erst gestern hatte der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko erklärt, dass das Land vor dem härtesten Winter seiner Geschichte stehe. Der kommende Winter werde noch viel schwerer als der vorangegangene, weil sich die Schäden durch die andauernden russischen Angriffe summiert hätten.

USA und Norwegen ersetzen russisches Gas
Die Verordnung über die Gasspeicherung war eine der zahlreichen Maßnahmen, die die EU nach der durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgelösten Energiekrise ergriffen hat, um das europäische Energiesystem besser auf den Winter vorzubereiten.

Dazu gehört nicht nur die Beschleunigung des Einsatzes erneuerbarer Energien und von Energieeffizienz-/Energieeinsparmaßnahmen, sondern auch die Sicherung der alternativen Energieversorgung. In der Praxis hat dies zu einer deutlichen Verlagerung hin zu Flüssigerdgas (LNG) geführt, wobei die USA der Hauptlieferant der EU sind. Norwegen ist inzwischen der wichtigste Lieferant von Pipelinegas in der EU.

Heizölpreise mit Aufschlägen
Die Besitzer von Ölheizungen brauchen sich um ihre Versorgungslage weiterhin keine Gedanken machen. Angesichts der gestern erfolgten moderaten Preissteigerungen bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,70 Euro bis +1,10 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.

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